Kinder-Uni-Boom (2003)

Die Kinder-Uni erhält den Preis für die kreativste PR-Aktion einer deutschen Hochschule. Das Schwäbische Tagblatt berichtet am 27.09.2003:
Super-kreative Idee
Kinder-Uni ist die beste Wissens-PR 2003

DORTMUND (upf). Die Tübinger Kinder-Uni, ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Tübingen und des SCHWÄBISCHEN TAGBLATTs, wurde gestern in Dortmund als „kreativste PR-Aktion einer deutschen Hochschule“ ausgezeichnet.

PR steht für Public Relations, also Öffentlichkeitsarbeit. Die Auszeichnung „PR-Fuchs“ (in Gestalt eines Plastik-Füchsleins, das wohl Schlauheit verkörpern soll) wird seit 2001 von dem gemeinnützigen Verein „PRO Wissenschaft“ vergeben, einer Vereinigung, die sich um einen besseren Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit bemüht. Mit dem PR-Fuchs wird die jeweils „beste und kreativste Kommunikationsarbeit“ eines Jahres ausgezeichnet.

Der Preis wurde gestern auf der Jahrestagung der Hochschulpressesprecher in Dortmund verliehen. Bis zuletzt wurden die Preisträger geheim gehalten. Der Sprecher der Tübinger Uni, Michael Seifert, hatte schon am Donnerstag auf der Tagung über die Kinder-Uni referiert. Das in Tübingen entwickelte Modell wird inzwischen an zahlreichen Hochschulen nachgeahmt.

Mit dem Preis werden neben Seifert die TAGBLATT-Redakteure Ulla Steuernagel und Ulrich Janßen gewürdigt. Von ihnen stammte die (so die Jury) „brillante Grundidee“ zur Kinder-Uni. Im Lauf von mittlerweile zwei Semestern bekamen jede Woche etliche hundert Kinder von Professoren verschiedener Fächer zentrale Warum-Fragen beantwortet. Die Jury, der neben PR-Fachleuten, Redakteuren und einem Verleger auch der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Prof. Peter Gaehtgens angehört, lobte auch die Kinder-Uni-Professoren für ihren „Mut zur Verständlichkeit“, außerdem eine „gelungene mediale Vermarktung“ und die Nachhaltigkeit durch das Buch „Die Kinder-Uni“, das in den Bestseller-Listen zeitweise ganz oben rangierte.

Die Kinder-Uni, so heißt es in der Würdigung , sei ein „kommunikativer Leuchtturm“ bei der Öffnung der Universität gegenüber der breiten Öffentlichkeit. Die Universität Tübingen habe durch das Projekt „eine Aktivierung der Hochschulmitglieder, eine besonders sympathische Ansprache der nicht akademisch gebildeten Bevölkerung sowie eine eindrucksvolle Medienresonanz“ erreicht. Diese reicht mittlerweile weit in Publikums- und Frauenzeitschriften hinein.

Der Preis ist mit 2 500 Euro dotiert. Das Preisgeld wird von den Gewinnern in die Organisation der nächsten Kinder-Unis gesteckt.

Ulrike Pfeil

© Schwäbisches Tagblatt GmbH